Signing und Closing als Schlüsselfaktoren beim Unternehmensverkauf #
Signing bezeichnet den Zeitpunkt, an dem die Vertragsparteien den Kaufvertrag oder ein vergleichbares Dokument rechtsgültig unterzeichnen. Mit der Unterzeichnung wird der rechtliche Rahmen der Transaktion verbindlich festgelegt. Im Gegensatz zum Closing, bei dem die tatsächliche Durchführung und der Vollzug der Transaktion erfolgt, ist das Signing ein vorbereitender, aber rechtlich relevanter Schritt.
Ablauf eines Signing-Prozesses #
Der Signing-Prozess folgt in der Regel auf eine sorgfältige Due Diligence und intensive Vertragsverhandlungen. Typischerweise umfasst er folgende Schritte:
- Verhandlungsabschluss: Alle wesentlichen Punkte des Vertrags sind geklärt.
- Dokumentenprüfung: Juristische Prüfung der Vertragsunterlagen ist abgeschlossen
- Formelles Signing: Beidseitige Unterzeichnung des Vertrags – in physischer oder elektronischer Form.
- Zwischenphase (Signing – Closing): In dieser Phase werden zum Beispiel behördliche Genehmigungen eingeholt oder andere vertraglich vereinbarte Vollzugsbedingungen (Closing Conditions) abgearbeitet.
Vorbereitung auf das Closing #
Closing Conditions
Nachdem der Kaufvertrag unterzeichnet ist und allfällige weitere Vereinbarungen und Anhänge ebenso unterschrieben bzw. paraphiert sind, ist das sogenannte Verpflichtungsgeschäft abgeschlossen. Es ist nun zu prüfen, ob für die Finalisierung der Transaktion (Erfüllungsgeschäft) noch offene Punkte oder sogenannte Vollzugsbedingungen (Closing Conditions) bestehen. Vollzugsbedingungen, für welche der Einflussbereich der Verkäuferschaft gering ist, sind möglichst zu vermeiden.
Risiken zwischen Signing und Closing
Typischerweise enthalten Kaufverträge einen Passus, wonach die Verkäuferschaft garantiert, dass das Unternehmen zum Übergabezeitpunkt (Closing) in einem bestimmten / im bisherigen Zustand ist. Je länger die Zeitperiode zwischen Signing und Closing ist, desto grösser ist das Risiko, dass (negative) Veränderungen eintreten, Kunden abspringen, Mitarbeiter künden, die Weltwirtschaftslage sich abkühlt oder weitere nicht planbare Ereignisse eintreten. Aus diesem Grund sollte die Zeitspanne zwischen Signing und Closing so kurz wie möglich gehalten werden.
Closing #
Beim Closing wird der Kaufpreis bezahlt, und der Eigentumserwerb des Unternehmens wird offiziell vollzogen. Dies ist der Moment, in dem die Parteien – Käufer- und Verkäuferschaft den Vertrag vollziehen. Ab jetzt gehören die verkauften Anteile der Käuferschaft.
Rechtlicher Rahmen in der Schweiz #
Ein Vertrag gilt in der Schweiz grundsätzlich als abgeschlossen, sobald sich die Parteien über die wesentlichen Punkte geeinigt und den Vertrag unterzeichnet haben. Besondere Formerfordernisse bestehen nur in bestimmten Fällen, beispielsweise bei Immobiliengeschäften oder besonderen gesellschaftsrechtlichen Vorgängen. Auch elektronische Signaturen sind unter bestimmten Voraussetzungen zulässig und gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Fazit #
Signing ist ein entscheidender Schritt in der rechtlichen Strukturierung von Unternehmensverkäufen in der Schweiz. Es schafft Verbindlichkeit und markiert den Beginn der Umsetzung vertraglicher Verpflichtungen. Wer eine Firma verkaufen möchte, sollte dem Signing-Prozess besondere Aufmerksamkeit widmen, da dieser die Grundlage für ein geordnetes und rechtssicheres Closing bildet. Die sorgfältige Vorbereitung und rechtliche Prüfung vor dem Signing sind unerlässlich, um spätere Risiken zu vermeiden. In Kombination mit einem professionellen Closing stellt das Signing die Weichen für eine erfolgreiche Transaktion.
Der Closing-Prozess im Unternehmensverkauf ist ein entscheidender Moment in jeder Transaktion. Es ist wichtig, diesen Schritt sorgfältig zu planen. Ein gut durchgeführtes Closing bietet nicht nur Sicherheit für alle Beteiligten, sondern markiert auch den Beginn für einen erfolgreichen Start der Übergabe.