Cashflow

Der Cashflow ist eine zentrale Kennzahl für jedes Unternehmen – auch in der Schweiz. Er zeigt, wie viel Geld innerhalb eines bestimmten Zeitraums tatsächlich fliesst und wie liquide ein Unternehmen wirklich ist. Während die Erfolgsrechnung Aufschluss über Gewinne und Verluste gibt, liefert der Cashflow ein realistisches Bild der Zahlungsfähigkeit – und ist damit entscheidend für Investoren, Banken und Unternehmensleitungen.

Was ist Cashflow? #

Der Begriff Cashflow bezeichnet den Nettozufluss an liquiden Mitteln innerhalb einer Periode. Es handelt sich also um die Differenz zwischen den Einnahmen und den Ausgaben eines Unternehmens. Anders als der buchhalterische Gewinn bildet der Cashflow nur tatsächliche Geldbewegungen ab – nicht aber Rückstellungen, Abschreibungen oder andere nicht zahlungswirksame Vorgänge.

Je nach Auswertung unterscheidet man zwischen verschiedenen Formen des Cashflows:

  • Operativer Cashflow: Geldflüsse aus dem laufenden Geschäft (z. B. Zahlungen von Kunden, Lieferantenzahlungen, Löhne).
  • Investitions-Cashflow: Mittelabflüsse für Investitionen und Mittelzuflüsse aus Verkäufen von Anlagevermögen.
  • Finanzierungs-Cashflow: Einzahlungen durch Darlehen oder Kapitalerhöhungen sowie Auszahlungen für Dividenden oder Kredittilgungen.

Bedeutung des Cashflows #

Der Cashflow eine der wichtigsten Finanzkennzahlen – sowohl für interne Steuerung als auch im Rahmen von Finanzierungs- oder Investitionsentscheidungen. Banken berücksichtigen den operativen Cashflow oft als Basis für die Kreditvergabe. Auch für die Bonitätsbewertung und das Rating von Unternehmen ist er ein Schlüsselfaktor.

Beim Thema Unternehmensbewertung spielt der Cashflow eine zentrale Rolle – insbesondere bei Verfahren wie der Discounted-Cashflow-Methode (DCF), bei der zukünftige Zahlungsflüsse auf den heutigen Unternehmenswert abgezinst werden.

Relevanz bei Nachfolge und Verkauf #

Wer eine Firma verkaufen möchte oder eine Unternehmensnachfolge plant, sollte den Cashflow frühzeitig in den Fokus rücken. Ein stabiler und nachvollziehbarer Cashflow ist oft wichtiger als der ausgewiesene Gewinn – er zeigt, ob das Unternehmen langfristig zahlungsfähig bleibt und über die Mittel verfügt, um Investitionen, Tilgungen oder Ausschüttungen zu finanzieren.

Zudem hilft eine transparente Cashflow-Analyse Käufern, potenzielle Risiken und Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen.

Fazit #

Der Cashflow ist ein unverzichtbares Instrument zur Steuerung, Bewertung und Analyse von Unternehmen. Er bietet ein realitätsnahes Bild der finanziellen Lage – weit über den buchhalterischen Gewinn hinaus. In der Schweiz wird der Cashflow nicht nur von Finanzinstituten und Investoren beachtet, sondern ist auch ein zentrales Element bei der Unternehmensbewertung und bei strategischen Entscheidungen wie einer Nachfolge oder einem Verkauf. Wer seine Liquidität kennt und steuert, schafft Vertrauen und wirtschaftliche Stabilität.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) #

Was unterscheidet den Cashflow vom Gewinn?

Der Cashflow zeigt reale Geldflüsse, während der Gewinn auch buchhalterische Positionen (z. B. Abschreibungen, Rückstellungen) enthält, die keine direkten Geldbewegungen auslösen.

Welche Cashflow-Kennzahl ist am wichtigsten?

Der operative Cashflow ist meist am relevantesten, da er zeigt, ob das Unternehmen aus eigener Kraft zahlungsfähig bleibt.

Wie kann man den Cashflow verbessern?

Zum Beispiel durch schnellere Zahlungseingänge, bessere Lagerhaltung, optimierte Ausgaben (Kostensenkung) oder Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten.

Ist der Cashflow im Schweizer Rechnungswesen zwingend offenzulegen?

Nicht in jedem Fall. Grössere Kapitalgesellschaften sind verpflichtet, eine Geldflussrechnung zu erstellen. Für kleinere Unternehmen ist es freiwillig, aber empfohlen.

Welche Bedeutung hat der Cashflow bei der Nachfolgeplanung?

Ein stabiler Cashflow gibt Nachfolgern oder Käufern Sicherheit über die finanzielle Tragfähigkeit des Unternehmens – wichtig etwa zur Finanzierung des Kaufpreises oder für Investitionen.

Kann ein Unternehmen mit Gewinn trotzdem einen negativen Cashflow haben?

Ja, zum Beispiel wenn hohe Investitionen getätigt wurden oder Kundenrechnungen offen bleiben – ein häufiger Grund für Liquiditätsengpässe.

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